
Fischportrait Äsche
Die Äsche
Thymallus thymallus, die Äsche, ist der Leitfisch der Äschenregion. Der Salmonide mag kaltes, sauerstoffreiches Wasser und ist und ebenso beliebt wie auch mittlerweile leider sehr selten. In Südeuropa, Irland und Norddeutschland kommt sie zum Beispiel nur noch selten gar nicht mehr vor. Bei uns in Bayern ist sie durchaus noch anzutreffen, aber in sehr vielen Gewässern ganzjährig geschont. In Europa kann man sie kaum mit einem anderen Fisch verwechseln.
Aussehen
Die langgestreckten und stromlinienförmigen Äschen sind am Rücken oft graugrün und an den Seiten haben sie einen silbrigen, teils bronzenen Schimmer. Manchmal erscheinen sie einem fast wie Gold. Auf der vorderen Körperhälfte befinden sich schwarze Punkte, die sich bis zum Kiemendeckel ziehen. Wer nachzählen will: es sind oft zwischen15 und 20. Der Bauch der Äsche ist hell, sie hat große Rundschuppen und ein leicht unterständiges Maul. Besonderes Merkmal ist bei der Äsche die hohe Rückenflosse, manchmal auch Fahne genannt. Sie ist mit fünf bis acht dunklen Streifen versehen – bei Milchnern ist die Fahne hinten spitz zulaufend. Da sie Salmoniden sind, haben sie natürlich eine Fettflosse. Im Schnitt werden Europäische Äschen 35 bis 40 Zentimeter groß, es gibt sie aber auch bis zu 60 Zentimeter. Diese Prachtexemplare können auch bis drei Kilo wiegen.
Lebensraum
Grundlegend ist der Fisch über ganz Europa verteilt. Wie bereits erwähnt ist sie in Norddeutschland, Südeuropa und Irland sehr selten. Gefährdet wird ihr Lebensraum durch den Kormoran, Querverbauungen im Fließgewässer und dem Sauerstoffgehalt in Flüssen, der mit der Klimaerwärmung weiter sinkt. Neben kalten, sauerstoffreichen Flüssen findet man die Äsche in Alpenseen.
Standorte

Der Erfahrung nach findet man die Äsche an jeder Stelle in Flüssen, auch da wo man sie nicht erwartet. Wie etwa in schnellen Riffles, dort wo sich Forellen niemals aufhalten würden. In Starker Strömung, in Tiefen Gumpen, aber auch an sehr langsamen Stellen, wo sie gemütlich am Ufer entlangschwimmen und nach Nahrung suchen. Vor allem im Herbst sieht man sie oft an breiten Flüssen Insekten von der Oberfläche fressen. Das kommt aber auch im Frühjahr vor.
Ernährung
Wie so viele Salmoniden fressen Äschen vor allem Insekten und deren Larven. Würmer, Krebse und Schnecken stehen aber auch auf dem Speiseplan. Diese Fressen sie wo auch immer sie diese finden: von der Oberfläche, dem Grund, im Mittelwasser. Große Exemplare fressen auch kleine Fische, sogar die eigene Art.
Paarung
Die Äsche ist der Snob unter den Salmoniden, sie haben hohe Ansprüche an das Laichgebiet. Es muss eine starke Strömung haben, ausreichend kaltes Wasser und Kies am Grund. Mit drei Jahren werden die Fische geschlechtsreif. Dann wird zwischen März und April um die Laichplätze rivalisiert. Ist ein Ort gefunden, schlagen die Rogner eine Grube in den Kies und legen dort bis zu 5.000 Eier ab. Diese werden dann vom Milchner befruchtet, der übrigens dann auch die Brutwache übernimmt. Nach drei bis vier Wochenschlüpfen die Larven und bleiben im Schutz von Wasserpflanzen.
Angeltechniken
Ja, man kann die Äsche auch beim Spinnfischen fangen. Öfter fängt man sie jedoch mit der Fliegenrute. Die Äsche ist sehr scheu – oder auch intelligent – jedenfalls beißt sie nicht so oft wie eine Bachforelle zum Beispiel. Jedoch, wenn sie nach dem Köder schnappt, dann hat man einen kräftigen Kämpfer am Band und kann sich über einen schönen Drill freuen. Auch auf dem Teller schmeckt die Äsche sehr gut, ihr Fleisch riecht leicht nach Thymian, was ihr den Namen verliehen hat. Dennoch landet sie eher selten in der Küche, da sie in viele Gewässern ganzjährig geschont ist. Welche Köder man braucht, wie man vorgeht und was man sonst noch so bedenken sollte, erklären wir hier.
Spinnfischen
Wie gesagt: Selten aber durchaus möglich, die Äsche mit der Spinnrute zu fangen. Hier braucht man nur leichtes Gerät und kleine Spinnköder. Oder man angelt mit der Posenmontage und Naturködern wie Wurm oder Made.
geeignete Köder
Es eigenen sich Miniwobbler oder Spinner. Sie sollten auf jedem Fall den im Gewässer vorherrschenden Futterfisch ähneln.
Fliegenfischen
Die häufigste und vermutlich auch beste Methode eine Äsche ans Band zu kriegen ist beim Fliegenfischen. Dazu brauchst du eine Einhand-Fliegenrute der Klasse bis maximal 5, eine Schwimmschnur und passend Fliegen. Man kann – vor allem an großen Flüssen – auch gut mit der Zweihandrute und einer Sinkschnur den Äschen nachstellen. Das wirkt besonders gut, wenn sie tief stehen und auf Insektenlarven warten.
geeignete Köder
Große Köder, große Äschen? Ja, ist möglich, aber mehr Erfolg hat man mit kleinen Fliegen. Da können es auch mal Goldkopfnymphen zwischen Größe 14 und 22 sein. Wenn die Äsche hungrig ist knallt sie sich aber auch eine 12er oder 10er-Fliege rein. Viel größer würde ich aber auch nicht gehen. Äschen sind sehr intelligent und scheu. Haben sie einmal auf einen Köder reagiert, mit oder ohne Fangerfolg, werden sie höchstwahrscheinlich nicht mehr reagieren. Dann hilft nur noch Fliegenbox durchprobieren. Das kann auch mal 20 Fliegenmuster dauern bis sie dann wieder reagiert.

Jahreszeiten und Verhalten und Köder
Je nach Jahreszeit hat die Äsche ein anderes Fressverhalten aufgrund von Temperaturen und Nahrungsangebot. Darauf gehen wir nun ein und geben Tipps für Köder.
Frühling
Da der Fisch von März bis Mai sich paart und laicht, ist er in dieser Zeit geschont, beziehungsweise von 1. Januar bis 30. April. Oft ist die Äsche aber auch ganzjährig geschont. Jedoch ist im Frühjahr erst ab Mai verstärkt mit Fängen zu rechnen. Da sie lange Zeit eher was anders als Fressen im Kopf hatten, kann man sie dann aber auch vermehrt beim steigen mit der Trockenfliegen fangen. Die Äsche ist mehr als die Forelle ein Match-the-hatch-Typ: Der Köder muss ihr gefallen, zum aktuellen Schlupf passen und klein genug sein.
Sommer
Ist das Wasser kalt genug, kann man die Äsche auch erfolgreich im Sommer fangen. Ich würde es im Sommer eher mit Nymphen am Grund oder im schnellen Wasser versuchen, da sie es ja eher kalt und sauerstoffreich mögen.
Herbst
Der Herbst ist eine der besten Jahreszeiten für die Äsche. Das Wasser wird kälter, die Fische aktiver. Hier kann man das komplette Arsenal an Ködern und Angeltechniken auspacken. Mit Nymphen am Grund, mit Trockenfliegen auf der Oberfläche, am besten Wasser beobachten, Köder wählen und immer nur vorsichtig stromaufwärts anpirschen.
Winter
Da die Äsche erst ab Januar geschont ist, kann man es im November/Dezember durchaus versuchen und Erfolg haben. Hier empfiehlt sich immer die Nymphenfischerei am Grund und man sollte geduldig sein, denn die Nymphe muss quasi direkt an der Äsche vorbeitrudeln. Und das auch noch sehr natürlich. Das gilt quasi für das gesamte Jahr, da der Fisch sehr zurückhaltend ist was das Zubeißen angeht.